Einleitung

Ein Fenster der Kirche Fast auf halbem Wege zwischen den Städten Auma und Schleiz erstreckt sich in einer Talsenke das malerisch gelegene Rödersdorf. Wie kleine Kücken schmiegen sich die wenigen Wohnhäuser mit ihren Stallungen und Nebengebäuden an die im Mittelpunkt des Ortes alles beherrschende Dorfkirche an. Keine Dachtraufe jener Gebäude erreicht nur annähernd die des Gotteshauses. Mit seiner überaus spitzen Turmhaube und den steilen Dächern von Schiff und Chor fügt sich die Silhouette in das von sanften Hügeln und Tälern geprägte Landschaftsbild angenehm ein. Das von Menschenhand bereits seit dem ausgehenden Mittelalter so gestaltete Gotteshaus hat bis auf den heutigen Tag nichts von seinem bezaubernd schönen Aussehen eingebüßt. So lässt auch ein Vergleich von heute mit einer rund einhundertfünfzig Jahre alten Abbildung keine einschneidenden Veränderungen erkennen. Ebenso hat das einst wohl von slawischen Siedlern als Rundling angelegte Dorf, trotz modernisierter sowie neu errichteter Häuser, sein durch die Jahrhunderte gewachsenes Bild im wesentlichen bewahren können. Besonders angenehm treten die gepflegten Fachwerkbauten in Erscheinung. Kein Architekt, kein ordnender Kunstsinn hat die Anwesen so gestellt. Das harmonisch Gewachsene ist alles dem naiven dörflichen Empfinden längst vergangener Geschlechter zuzuschreiben. Die zwei der Kirche südlich vorgelagerten Dorfteiche spiegeln dabei in schönster Anmut, wenn nicht gerade Enten und Gänse ihre Kreise ziehen, die markanten Umrissformen des Gotteshauses wieder.

 Kirche

Die Rödersdorfer Kirche aus südwestlicher Blickrichtung nach einer Abbildung aus dem Jahre 1842